Was ist Borderline?

BORDERLINE

Was ist das?

Ein Leben als Grenzgänger!

Er beschreibt, dass Menschen, welche mit einer solchen Störung leben, an der Grenze zwischen einer Neurose und einer Psychose eingeordet werden (Borderline= eng. Grenzlinie). Aus beiden Bereichen sind Symthome vorhanden.
Borderline ist ein schwer wiegendes psychiatrisches Störungsbild, das etwa 1,5% der Bevölkerung betrifft und im psychologischen bzw. psychatrischen Umfeld die am häufigsten diagnostizierte Störung ist.
Betrachtet man es allerdings aus der Sicht der Psychotraumatoligie, ist Borderline eine Fehldiagnose und das Sythombild gehört den schweren komplexen Posttraumatischen Balstungsstörungen zugeordnet. Diese zentrale Frage wird sehr kontrovers diskutiert,doch zu einem allgemein anerkannten Konsens kam es bisher nicht.

Die Betroffenen wirken häufig angepasst und gesund, leiden aber gleichzeitig unter einer tief greifenden Persönlichkeitsstörung. Der Realitätsbezug der Patienten ist teilweise eingeschränkt und ihre Identität schwach ausgeprägt. Neurotische wie auch psychotische Symptome können phasenweise auftreten.

Die Besonderheit der Borderline-Störung ist, dass sie eine sehr komplexe Störung mit einer sehr breit gefächerten Symptomatik ist. Die Borderline Persönlichkeitsstörung kann in verschiedenen Arten auftreten und die Symthome sich mit der Zeit ändern.

Die Diagnostik erfordert wie bei allen (schweren) Persönlichkeitsstörungen sehr viel Zeit. Die Borderline – Patienten kommen meist mit sehr individuellen Störungsbildern. Die Diagnose oft sehr spät gestellt, da häufig der Zusammenhang zwischen den einzelnen Störungsbildern spät erkannt wird.

Es ist sehr selten, dass die Störung ohne Komorbinitäten auftritt. Sehr oft leiden Betroffene auch unter Depressionen und nicht selten kann zumindest rückblickend AD(H)S diagnostiziert werden. Weiterhin sollten seelische bedingte körperliche Beschwerden wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Magenempfindlichkeit und Esstörungen angegeben werden. Bei psychotischen Symthomen macht sich ein recht großer Wiederspruch in der Prozentzahl ( 0- 40%)auf,welcher darin begründet liegt, dass manche Diagnostiker psychotische Sythome bestätigt sehen, anderer wiederrum pseudopsychotische und dissoziative Sythome als Teil der Borderline Persönlichkeitsstörung sehen. Nach Aufassung vieler Experten erfüllt fast jeder Betroffene die Merkmale mindestens einer weiteren Persönlichkeitsstörung.

Folgende Sympthome, je nach Fall in ihrer unterschiedlicher Ausprägung und Kombination,die bei Borderlinern häufig beobachtet werden sind folgende( Nach dem DSM IV):

DSM-IV

Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:

verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essstörungen“). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
Chronische Gefühle von Leere.
Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren, (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

(http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline … %C3%B6rung)

Dabei ist zu beachten das, wie bereits erwähnt, es seltenst der Fall ist, dass der Betroffene keine Zusatzdiagnosen hat. Deshalb sind hier auch Symthome aufgeführt die nicht unbedingt zu der Störung zählen müssen und bei vielen anderen auch vorhanden sein können.

• Häufige Partnerwechsel (Sex- oder Beziehungssucht)
• Massive Wutausbrüche
• Angst vorm Alleinsein
• Drogenkonsum
• Extremes Schwarz-Weiß-Denken (stark vereinfachende Beurteilung von komplizierten Sachverhalten )
• Starke Stimmungsschwankungen
• Selbstverletzungen (sie verbrennen, schneiden, Haare ausreißnen, beißen, Knochen absichtlich brechen, exzessiver Sport, absichtlicher Schlafentzug, im weiterem Sinne verletzendes Umfeld und sich oder gegen etwas (zur Verletzung geeignetes) schlagen)
• Selbstmordversuche oder Androhungen
• Sucht ( Alkohol )
• Essstörungen ( Bulimie, Magersucht, Essucht, Bung eating, sowie atypische ES.)
• Angststörungen ( Panikattacken, Verlassenheits- oder Trennungsangst,Phobien )
• Depressionen (gedrückte Stimmung, gehemmter Antrieb bei gleichzeitiger innerer Unruhe, Interessenlosigkeit und Freudlosigkeit)
• schwieriges Sozialverhalten ( es ist kaum möglich ein normales Leben zu führen)
• extreme Idealisierungen oder Entwertungen
• Gefühlsstörungen / verzerrtes Selbstbild ( man kann sich selbst nicht so sehen was andere sehen)
• Identitätsdiffusion (Problem der Zersplitterung der eigenen Ich-Identität)
• innere Leere ( Verlust aller Gefühle, Selbstschutz um sich mit nichts beschäftigen zu müssen)
• impulsive Reaktionsweisen (wie Kaufwut, unkontrolliertes schnelles Autofahren,Fessattacken auch ohne Eßstörung)
• Kontaktvermeidung – plötzliche Kontaktabbrüche
• gestörte Sexualität (stark schwankend in der Ausprägung)
• Realitätsverlust ( man erkennt die reale Welt nicht mehr)
• Rituale und Zwänge ( immer wieder das selbe machen zu müssen oder alles hat seinen Platz)
• starkes Kontrollbedürfnis über andere Menschen

Manche Borderliner fügen sich mit Gegenständen wie Messern, Feuerzeugen oder ähnlichem Schnitte zu, wenn sie unter großem seelischem Druck stehen.
Sie Ritzen, Schaben, Kratzen und Brennen sich aus unterschiedlichen Gründen.Häufig dient es dem Spannungsabbau, aber auch um sich wieder zu fühlen.
Das austretende Blut verschafft ihnen oft eine seelische Erleichterung.

Schmerzen spüren Borderliner in diesen Momenten oft nicht, die kommen meist erst später. Studien zeigen, dass diese durch kognitive Prozesse unterdrückt und so nicht wahrgenommen werden.
Manche der Wunden werden sich auch in dissoziationen Zuständen (Bei Dissoziationen handelt es sich um eine vielgestaltige Störung, bei der es zu einer teilweisen oder völligen Abspaltung von psychischen Funktionen wie des Erinnerungsvermögens, eigener Gefühle wie Schmerz, Angst, Hunger, Durst, der Wahrnehmung der eigenen Person und/oder der Umgebung kommt.), zugefügt.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziation_(Psychologie) )

Manchmal sind die Körper übersäht mit Narben, die die Betroffenen häufig verstecken.

Hier wird es noch mal etwas genauer beschrieben:
http://www.borderline-plattform.de/html/uber_bl.html

Aus psychoanalytischer Sicht betrachtete man die Borderline Störung als eine frühkindliche Störung. Die Strukturen und Denkmuster, welche aufzufinden sind gleichen häufig dem eines kleinen Kindes. Typisch für diese Zeit sind die im Vordergrund stehenden Neidkonflikte und die undifferenzierte Wahrnemung von der eigenen und bzw oder fremden Personen. Daraus ergibt sich die starre Bewertung von „völlig gut“ oder „völlig böse“ (schwarz-weiß Denken).

Häufig sind Borderline-typische Verhaltensweisen bei den Betroffenen nicht erst als Erwachsener, sondern schon in der Kindheit und Jugend zu beobachten. Die Diagnose sollte aber erst ab dem frühen Erwachsenenalter gestellt werden, da bis dahin die Persönlichkeit eines Menschen noch starken Entwicklungen unterliegt und sich dadurch so verändern kann, das eine Borderline Persönlichkeitsstörung nicht mehr vorliegt.

Der Verlauf der Borderline-Störungen ist meist chronisch, neben anhaltender Instabilität in verschiedenen Bereichen kommt es häufig zu Phasen in denen emotionaler Kontrollverlust vorliegt. Aufgrund Borderlinespezifischer Probleme, wie zum Beispiel Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen(die Angst vor Bindung, Idealisierung und Abwertung) und Selbstschädigendem Verhalten, ist die Behandlung für beide Seiten oft schwierig und leider kommt es häufig zu mehrfachem Therapeutenwechsel oder Therapieabbrüchen.

Neuste Erkentnisse sagen aus, dass mit fortschreitendem Alter die Intensität der Störung meist abnimmt, so dass viele Betroffene ab dem 30.-40. Lebensjahr eine größere Stabilität sowohl in ihren Beziehungen als auch im Beruf erreichen.